Steinböcke und Fels.
Als ich 2013 meine erste professionelle Spiegelreflexkamera gekauft hatte, brach ich eines frühherbstlichen Samstagmorgens um drei Uhr auf, um meine neue Ausrüstung auf Herz und Nieren zu testen.
Ziel des frühen Ausflugs war ein schmucker Bergsee, den ich Jahre zuvor entdeckt hatte. Naja, ein Fischer aus Zug hatte ihn mir empfohlen. Da klingt «entdeckt» einfach besser als «es war der Geheimtipp eines Touristen». Zumindest aus meiner Perspektive.
Aber zurück ins Jahr 2013. Wochen später würde ich entlang des Karhunkierros durch die finnischen Wälder wandern und spätestens da musste ich mein neues Spielzeug beherrschen. Es war mir an diesem Tag nicht sofort klar, aber ich lernte bei diesem Ausflug gleich zu Beginn einige essentielle Lektionen in Sachen Fotografie. Später, zu meinem Bedauern JAHRE später, dachte ich oft an diesen Morgen zurück und musste mir eingestehen, dass ich diesen oder jenen Fehler bereits damals gemacht hatte.
Und als hätte damals ein anderer meinen Rucksack hier hoch geschleppt, packte ich auch für den Karhunkierros die ganze verdammte Ausrüstung mit ein. Und mindestens Dreiviertel davon trug ich ungenutzt ins Ziel.
Nach über sieben Jahren ehrgeizigen Fotografierens schaffte ich es letzten Herbst wieder hier hoch. Und boooy ist mir 2013 was entgangen. Es ist ein wahres Fotoparadies hier oben und damals kam ich mit einer Handvoll nicht einmal mittelmässigen Bildern nachhause. Mal sehen was in den nächsten sieben Jahren so geht … Womöglich sollte ich die knapp neunzig Kilometer des Karhunkierros ebenfalls nachshooten.